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Deutsches Musikfest 2019 in Osnabrück – ein persönlicher Rückblick

Aktualisiert: 25. Juli 2019

- 4 Tage vollgepackt mit musikalischen und emotionalen Highlights -


Am Donnerstagmorgen trafen wir uns 6:00 Uhr an der Musikschule in Hohenstein-Ernstthal, verschlafen aber dennoch voller Vorfreude auf ein tolles Musikfest. Ankommen, Zimmer beziehen, Abendessen – und bereits am Donnerstagabend stand das erste Open-Air-Konzert auf der Bühne vor dem Dom auf unserem Plan. Neben den Wertungsspielstücken „Suite on Greek Love Songs“ und „Imagasy“ haben wir die immer größer werdende Zuschauermenge mit Titeln wie „The Lion King“, „Balkan Dance“ und „Halleluja“ begeistern können. Für die spätere Abendunterhaltung sorgte dann die "Blassportgruppe" auf dem Rathausplatz.


Freitag – Wertungsspieltag, die Anspannung stieg. Im Anschluss an das Frühstück noch eine kurze letzte Verständigungsprobe, Mittagessen, Bus beladen, Abfahrt. Nach den Vorbereitungen, die bereits im Sommer letzten Jahres begannen, kam es nun auf diesen einen Moment an. Unser Ziel war es, alles abzurufen, was wir in den letzten Monaten erarbeitet haben. Wer unseren Wertungsspielort - das „Alando Palais“ in Ruhe durchstreift, fühlt sich eher an einen mallorquinischen Tanzpalast erinnert.

Sandsteinfarbende Wände, weitläufige Treppen mit Balustraden, Wandmalereien und geschwungene Theken bestimmen die Innenarchitektur wie in einem mediterranen Palast. Von alldem ließen wir uns aber nicht ablenken. Das Motto war: Bei aller Konzentration den Spaß an der Musik nicht vergessen, denn die 45 Minuten Bühnenzeit vergingen wie im Fluge. Das Jury-Gespräch im Anschluss widerspiegelte auch unseren ersten Eindruck – wir haben uns ziemlich gut präsentiert.

Die endgültige Ergebnisbekanntgabe fand am Abend in der Festhalle an der Domschule statt. Diese platzte dabei fast aus allen Nähten, denn vor Ort waren alle Orchester, die am Freitag ein Wertungsspiel absolvierten. Die Stimmung war fantastisch, die Luftfeuchtigkeit nahe der 100 %, die Anspannung ebenso. Alle Wertungsspielergebnisse wurden entsprechend der Spielorte nacheinander vorgetragen. Circa 30 Minuten nach Beginn der Ergebnisverkündung war das „Alando Palais“ an der Reihe: „Das Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal - in der Kategorie 4 - mit hervorragendem Erfolg“. Wow! Überwältigt und teils mit Freudentränen in den Augen lagen wir uns in den Armen und konnten es gar nicht fassen. Die Arbeit der letzten Wochen und Monate hatte sich doch tatsächlich ausgezahlt.

Unserem Dirigenten, Sören Hofmann, gebührt dabei ein ganz besonderer Dank. Mit viel Geduld, der nötigen Strenge aber auch Lockerheit hat er uns sehr gut auf Osnabrück vorbereitet. Neben dem Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal ist Sören Hofmann ebenfalls noch künstlerischer Leiter von Jugendbrass Leipzig, welche sich am Samstag einem Wertungsspiel in der Kategorie 3 stellten. Eine Doppelbelastung sozusagen, vor der wir unseren Hut ziehen. Dass Musiker auch feiern können, wurde im späteren Verlauf des Abends im gesamten Innenstadtbereich eindrucksvoll nachgewiesen.


Der Samstag stand ganz im Zeichen der Unterhaltung. Am Vormittag besuchten wir ein Konzert der Osnabrücker Bläserphilharmonie in der OsnabrückHalle, welche gemeinsam mit der Tanzschule „Hull Dance & Events“ ein interessantes Projekt vorstellten. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren jeglicher Herkunft, mit und ohne Behinderung tanzten unter Anderem zur Uraufführung der siebensätzigen Komposition „Chakra“ von Maurice Hamers.

Im Anschluss daran lauschten wir dem beeindruckenden Wertungsspiel von Jugendbrass Leipzig, welche in ihrer Kategorie ebenfalls das Prädikat „mit hervorragendem Erfolg“ erhielten. Glückwunsch dazu! Am frühen Samstagabend stand ein weiteres Highlight im Musikfest-Kalender: Gemeinschaftskonzert mit Jugendbrass Leipzig in der St. Katharinenkirche. Über 60 Musiker und 5 Sekunden Nachhall sorgten bei den Zuschauern in einem abwechslungsreichen Konzert für staunende Gesichter. Die beiden Klangkörper traten bereits am vorherigen Samstag gemeinsam im „Anker“ Leipzig auf und wussten schon dort zu überzeugen. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Open-Air-Konzertes der "Bigband der Bundeswehr“ vor dem Osnabrücker Dom, bei dem gefühlt ganz Osnabrück zugehört hat.


Am Sonntagmorgen begaben sich die Musiker/innen und ihr Dirigent - überwältigt und übermüdet von den zurückliegenden Tagen - wieder auf den Heimweg. Das große Abschlusskonzert und den anschließenden Festmarsch, bei welchem auch unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr zu Gast war, verfolgten wir auf der Heimfahrt per Tablet über die Mediathek vom Norddeutschen Rundfunk.

Abschließend bleibt zu sagen: Vielen Dank Osnabrück, du bist ein toller Gastgeber gewesen. Das zeigte sich beispielsweise als einige von uns - schwer beladen mit Schlaginstrumenten - von einer Osnabrücker Pkw-Fahrerin gefragt wurden, ob sie helfen könne und wo diese Instrumente denn hinmüssen. Kurze Zeit später wurden die Rücksitze umgeklappt und alle großen Trommeln und Becken eingeladen und zur Unterkunft gebracht. Toll, dass erlebt man nicht alle Tage!

Unser Dank gilt besonders den Organisatoren des #DMF2019, welche vor der Herausforderung standen 14.500 Musiker unterzubringen und für einen reibungslosen Ablauf bei den Konzerten und Wertungsspielen zu sorgen. Wir freuen uns schon auf das nächste Deutsche Musikfest in sechs Jahren.


Lukas Steidl Kornettist, Vorstandsmitglied


P.S.: Natürlich möchten wir uns auch bei unserem Busfahrer Veith bedanken, der uns jederzeit sicher durch die Osnabrücker Innenstadt beförderte.




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